Er war Architekt, ein Freigeist und ein Reisender, Beizer und Obergärtner – und sein Leben lang ein Künstler: Anfang der 30er-Jahre beginnt Adolfo Bührer in der Pfadi zu zeichnen, seine letzten Ölbilder malt er im Jahr 2000 in Bargen. Dazwischen, unter anderem: 30 Jahre in Süd- und Nordamerika.
1946, nach Abschluss des ETH-Studiums, wandert Adolfo Bührer über Schweden nach Venezuela aus, bereist Südamerika, lebt in Peru und Brasilien. Er liebt den Dschungel wie die Wüste, baut in Lima und ist 1955 Mitbegründer einer Künstlerkolonie in New York. Zwei Jahre später stellt er in Lima zum ersten Mal aus, zum letzten Mal 1995 in Bargen.
Und Adolfo Bührers Bilder? Gründen in der Klassischen Moderne. Mit ihr wächst er auf, ihr bleibt er treu. Versatzstücke des Surrealismus sind zu erkennen, wenn nicht auch des Kubismus. Ein Filigrantechniker ist er nicht – er pflegt die satte Geste und abstrahiert, doch kaum je überschreitet er die Grenze hin zum Abstrakten; seine Motive – Landschaften, Siedlungen, Portraits – bleiben erkennbar.
Und immer bestimmt Adolfo Bührers Ausbildung als Architekt sein Werk: Er denkt in Räumen, spannt Dimensionen auf, variiert Perspektiven.
Ein malerisches Leben, ein lebhafter Maler.