Der Schaffhauser Künstler Erich Brändle (*1943) zieht in seinem nun schon 50 Jahre überspannenden Werk das kleine und mittlere Format vor – seine Bil-der sind visuelle Denkstücke, keine Repräsentationsparaden für den grossen Rahmen. Auf diesen kleinen Flächen jedoch malt er grosse Sujets: einen Teich voller Blumen, Boote am Rheinufer, einen Park…

Der Konflikt zwischen Motiv und der Geste des Ver-
kleinerns gehört zum Konzept dieser Bilder, bedingt durch die Monumentalität der Welt, die wir kaum noch bewusst wahrnehmen und die also gleich wieder zurückweicht. Eine sehr poetische Vorstellung, nicht unähnlich jenem Gefühl, wie wir es bei einer auf-
keimenden und doch nicht mehr zu fassenden Erinne-
rung empfinden. Dieses so wuchtige wie sanfte Auf-
scheinen des Sichtbaren führen neue Werke vor, die ihren alltäglichen Sujets eine überragende Präsenz verleihen. Zugleich schlagen sie einen Bogen zum Anfang des Werks, indem sie die damaligen Vorschläge auf ihre Tragfähigkeit testen. So wohnen diesem Œuvre Schwere und Leichtigkeit, Scheitern und Neubeginn zugleich inne. Vor allem aber ver-mittelt es Respekt gegenüber der Sichtbarkeit der Welt.
Der Kunstverein Schaffhausen und die GALERIE mera freuen sich, dieses überaus reiche Werk präsentieren zu können.


Zur Ausstellung erscheint ein ausführlicher Katalog mit der Einleitung von Gerhard Mack, Redaktor für Kunst und Architektur bei der NZZ am Sonntag.

56 Seiten, Edition MV Schaffhausen,

ISBN: 978-3-905571-36-3

 

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