Erwin Gloor hat Schaffhausen verblüfft: Nach Jahr-
zehnten, in denen er sich fast ausschliesslich dem Rhein-
fall widmet, präsentiert er 2004 wie aus dem Nichts foto-
realistische Gemälde. Der Kontrast könnte nicht grösser sein: Auf der einen Seite das gestische Bannen des Naturschauspiels, geprägt durch die Reduktion von Form und Farbe, vom Ringen zwischen Hell und Dunkel – auf der anderen die so minutiöse wie obsessive Arbeit an Portraits und Stillleben, in deren Verlauf Gloor die foto-
grafische Vorlage nicht einfach wiedergibt, sondern geradezu mit Leben auflädt.
Woher diese Zäsur? Was war geschehen?
Erwin Gloor, 1941 in Schaffhausen geboren, fürchtet um die Jahrtausendwende, sich zu wiederholen. In diesem Stillstand sucht er nach einer Herausforderung, die ihn, wie er rückblickend sagt, zur Meditation zwingt. Der klas-
sische Fotorealismus ist der Befreiungsschlag – und noch viel mehr:
Die neue, akribische Malerei ist gleichzeitig die Ruhe vor dem Sturm. Dank ihr baut Gloor wieder den fiebrigen Drang hin zur Geste auf, der bald wie in einem Damm-
bruch Befreiung sucht und zu Bildern des Rheinfalls führt, die sich durch eine neue Qualität der Dynamik auszeich-
nen.
Der Kunstverein Schaffhausen und die GALERIE mera schätzen sich glücklich, Arbeiten dieser beiden gegen-
sätzlichen künstlerischen Ausrichtungen aus den ver-
gangenen knapp zehn Jahren präsentieren zu können.
bruch Befreiung sucht und zu Bildern des Rheinfalls führt, die sich durch eine neue Qualität der Dynamik auszeich-
nen.
Der Kunstverein Schaffhausen und die GALERIE mera schätzen sich glücklich, Arbeiten dieser beiden gegen-
sätzlichen künstlerischen Ausrichtungen aus den ver-
gangenen knapp zehn Jahren präsentieren zu können.
Katalog zur Ausstellung: 56 Seiten,
Edition MV Schaffhausen
ISBN: 978-3-905571-37-0