Strikte Dynamik: Anton Teppert – Skulpturen 1970 bis 2005

Ausstellung des Kunstraums Kreuzlingen in Zusammenarbeit mit der GALERIE mera –
23. Mai bis 6. Juli
 

Das Werk Anton Tepperts ist eine Entdeckung: Um 1970 in der Konkreten Kunst seinen wesenseigenen Ausdruck findend, lässt der gelernte Goldschmied und Bildhauer bis 2005 Hunderte von Arbeiten entstehen – in aller Stille, ohne Resonanz zuzulassen.

Per Zufall stösst Tom Zöllner, einst Galerist in New York, im Keller von Tepperts Tochter Beate Willauer auf dessen Objekte. Er zieht uns hinzu – und wir staunen: über die Leichtigkeit, die Teppert dem Metall verleiht, über den Effekt, den die Objekte im Raum entfalten, über die Tat-
sache, dass der Künstler dieses souveräne Werk der Öffentlichkeit vorenthalten hat.

Teppert strebt nach Perfektion, in Ausführung wie Wir-
kung. Seinen Anspruch, in der Form die ästhetische wie die geistige Seite zur Darstellung zu bringen, setzt er in den drei Werkgruppen Geschwungene Form – Stele – Platonischer Körper um, die sich als immer wieder neu formulierte Motive durch seine Arbeit ziehen.

Die eingesetzten Techniken umfassen zunächst das Sägen und Biegen von Messingplatten; Teppert erschafft

so aus zwei Dimensionen die dritte, lässt das Metall geradezu schweben und gelangt zu erstaunlichen kinetischen Erscheinungen. Den Experimenten unter anderem mit Fäden und Bändern in verschiedenen Materialkombinationen folgen ab 1990 Arbeiten aus Aluminium.

Der Entscheid, das Werkarchiv gemeinsam aufzu- arbeiten und angesichts der Fülle Anfang 2013 bei uns wenigstens einen kleinen Querschnitt zu prä-
sentieren, ist rasch getroffen. Die Reaktion der Be-
sucher bestätigt die Auffassung, Perlen geborgen
zu haben – umso mehr, als bald darauf der Kurator
des Kunstraums Kreuzlingen Richard Tisserand sich nach der Möglichkeit erkundigt, eine grosszügige Auswahl der Skulpturen Anton Tepperts zu zeigen.

Derart in unseren Bemühungen um eine weiter-
gehende Vermittlung bestärkt, haben wir anläss-
lich der Ausstellung im Kunstraum Kreuzlingen
den Katalog konzipiert, für den die frühere Direktorin
des Museums Haus Konstruktiv in Zürich, Elisabeth Grossmann, einen ausführlichen Beitrag verfasst hat.