Bauen auf Kunst: Druckgraphiken Le Corbusiers
aus fünf Jahrzehnten

Ausstellung im Architekturforum Zürich, 22.3. bis 13.4.2013

Le Corbusiers Graphik umfasst knapp 200 Blätter
und ist Teil eines künstlerischen Werks, das Quelle
wie Bedingung seiner Architektur war. Die Galerie
Mera präsentiert nun einen repräsentativen Quer-
schnitt dieser zwischen 1916 und 1965 entstandenen,
meist handsignierten Blätter, wie er ausserhalb von
Paris noch nicht zu sehen war. Die Verkaufsausstel-
lung wird begleitet durch einen Katalog. 

Sagenhaft produktiv, unerhört kreativ: Le Corbusier ist
ein Berserker an Schaffenskraft, als Architekt wie als
Künstler. Leiten lässt er sich «von dem, was der wich-
tigste Wert des Lebens ist»: von der Poesie, «der Schöp-
fung des Geistes». So ist der Architekt Le Corbusier
nicht zu fassen, ohne in ihm auch den Maler, Zeichner,
Graphiker zu sehen. Nicht umsonst legt er Wert auf die
Feststellung, dass der Schlüssel zu seiner Architektur
in seinem künstlerischen Werk liegt.

Die Druckgraphiken Le Corbusiers sind ein integraler Teil dieses Werks: Zwischen 1916 und 1965 ist er so gut wie ständig mit Lithographien, Kupferstichen oder
Radierungen beschäftigt, in denen er all seine zentralen
Themen aufgreift. An die 200 Blätter umfasst sein Gra-
phisches Werk schliesslich, der grösste Teil handsigniert.

LC geht mit viel Sorgfalt an diese Blätter heran. In
seinem Sendungsbewusstsein sind sie für ihn auch
ein Mittel der Kommunikation: Dank ihnen kann er
seine Ideen und Überzeugungen relativ preiswert
breit streuen. Seinem Lithographen Mourlot etwa
schreibt er 1963, Graphiken seien «à disposition
des gens intelligents . . . . . et pauvres (!) qui seraient
ravis de payer très bon marchè un mural de papier
à punaiser sur leurs murs».

In der von Karin und Tomas Rabara eingerichteten
Verkaufsausstellung sind nun unter anderem – und
zum 
ersten Mal ausserhalb von Paris – Le Corbusiers
früheste 
Künstlergraphiken zu sehen, darunter «Fon-
taine de la 
grande pitié et de la grande tentation à
Bienne» aus dem Jahr 1916 oder das wohl 1922 ent-
standene Blatt 
«Nature morte, bouteilles et violon».

Ebenfalls gezeigt werden Le Corbusiers erste «rich-
tige» 
Lithographien wie etwa die 1937 in einer Auf-
lage von 
100 Exemplaren bei Mourlot gedruckten
Blätter sowie das Künstlerplakat, das LC anlässlich
der 
1938 ihm gewidmeten Ausstellung im Kunsthaus
Zürich 
entworfen hatte. Vertreten sind auch Aqua-

tinta-Radierungen aus der Serie «Unité», die wegen
LCs 
Tod im August 1965 unvollendet blieb.  zurück


 
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