Marc Roy: Steinreich

Die neusten Gemälde Marc Roys und «Steinreich»? Und ob – wobei Monetäres im Werk des Hallauers (*1965) keine Rolle spielt. Ihm geht es um äussere Einflüsse und darum, dass sie auf einen Nährboden treffen, dass ihr Zusammenspiel diese Grundlage verändert und Raum für Neues schafft. Und dass jeder Impact Spuren hinter-
lässt, in welchem Ausmass auch immer.

So kommt es nicht von ungefähr, dass Roy aus im Bünd-
nerland gewonnenen Kindheitserinnerungen schöpft
und seine Arbeiten den Schnitten durch Bergmassive gleichen. Oder wäre das ewige Phänomen von Ursache und Wirkung irgendwo besser zu erkennen als in Fels-
formationen? Sie sind das Produkt der Welt, und ganz ähnlich verhält es sich mit uns: der Mensch,

jeder für sich ein Urgestein, mit einer eigenen Ausgangs-
lage und das Resultat unzähliger Erfahrungen.

Widersprüche sind da nicht wegzudenken. So gut wie ausschliesslich in der Nacht entstanden, ist bei Roys Arbeiten schwierig zu entscheiden, wo die hellen Seiten enden und wo das Dunkle beginnt, selbst wenn das Ganze überaus kontrastreich wirkt. Vor allem jedoch wendet Roy das Motiv des Gegensatzes auch in seiner Maltechnik an, indem es ihm gelingt, sich eigentlich abweisende Mittel wie Tusche und Ölfarbe zu vereinen. Der so erzielte Eindruck von Rissen auf der Leinwand verstärkt die Empfindung, hier ein Abbild von dem vor sich zu haben, was den Erfahrungsschatz eines Individuums ausmacht: gute Zeiten, schlechte Zeiten. zurück